Montag, 19. Juli – Nicht zu stoppen
Farra d’Alpago (Italien) – nach Hause
Die Kühle der Nacht und die, durch die Abwesenheit der Zikaden hervorgerufene Stille waren eine willkommene Abwechslung.
Beim Abendessen gestern hatten wir uns eine verheißungsvolle Strecke ausgeguckt: Fünf Pässe, verteilt auf 450 Kilometer Strecke. Kurvenrausch Deluxe! Wir fackelten jetzt auch nicht mehr lange, sattelten die Eisenrösser und fuhren los. An einer Repsol Tankstelle füllten wir die Maschinen nochmal bis obenhin mit einem hochtoxisch aussehenden, waldmeistergrünen Sprit, schlängelten uns langsam aus dem kleinen Städtchen und nahmen Penserjoch, Jaufenpass, Timmelsjoch und Co. in Angriff. Kurvenrausch Deluxe Plus! Die Vitalfunktionen reduzierten sich auf atmen und fahren. Kurve um Kurve. Keine Pause. Wobei. Stimmt nicht ganz, eine kleine Pause legten wir dann doch ein, um dem God of Alpenpässeprügeling mit einem kleinen Opfertanz zu huldigen (die Höhenluft!):
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Irgendwann standen wir plötzlich wieder in Deutschland. Was war geschehen? Wir hatten die Alpenrepublik Österreich durchquert und sind dabei kaum eine nennenswerte Gerade gefahren. Eigentlich wollten wir noch eine Nacht kampieren und erst morgen frisch und ausgeruht die letzten Kilometer antreten. Als wir aber den ersten Campingplatz nicht finden konnten, weil er nicht mehr existierte und wir anschließend auch noch irgendwie auf die Autobahn gerieten, fragten wir bei einer mehr als nötigen Kippen- und Schnupftabakpause Google Maps, wie weit es denn über die Autobahn bis nach Hause wäre. Die Antwort klang gut. Das ganze würde zwar auf eine Tageskilometerleistung von ca. 1000km hinauslaufen, aber das war OK. Wofür fährt man schließlich solche Sänften wie wir!? :)
Lange Rede, kurzer Sinn, zu einer Uhrzeit, zu der sonst nur Bäcker auf den Beinen sind kam ich schließlich zu Hause an. Kurz darauf las ich in Twitter, dass auch Patrick ohne Probleme in der HWP-Ranch eingetrudelt war.
Tja, das war’s dann wohl…
Sinngedöhns
Der Trip war sehr tiefgängig. Es gab schwermütige Momente, wie der, als wir an dem zerbombten Haus Halt machten, aber auch absolut grandiose Bullshitmomente, wie unseren Bergtanz. Er hielt auch einige Überraschungen bereit, wie z.B. Slowenien, die Bora oder auch die Erkenntnis, dass man erst einmal den Gestank einer Mülldeponie geschnuppert haben muss, bevor man einen paradiesischen Schnipsel Land zu sehen bekommt.
Sehr schön! :)
Hätte nicht übel Lust, direkt wieder los zu fahren…
Bin dabei! :)
Hach!
Naechstes Jahr ist bei mir auch wieder was laengeres mit einem einspurigen Gefaehrt faellig. Ob muskelbetrieben oder mit der bockigen Innviertlerin steht noch nicht fest.
Danke, sowas zu lesen motiviert :-)
Gern geschehen! :)
Wenn’s ein Moppedtrip werden soll, kann ich dir Kroatien nur wärmstens empfehlen! :)
Sehr schöner Bericht und tolle Bilder. Leider bin ich erst jetzt dazu gekommen, ihn zu lesen. Ich hoffe ja auch nächstes Jahr und die 50er Tour. Das wird bestimmt auch spaßig. :)
Ja, das glaube ich auch! :) Und mit nach Frankreich kannst du natürlich auch gerne kommen, wenn’s dich packt! :)
Wow, wirklich echt toller Reisebericht und die Fotos fangen die Stimmung der kroatischen Landschaft wirklich super ein.
Jedem der die Tour machen will kann ich jedoch empfeheln sich ein wenig mehr Zeit zunehmen und noch weiter südlich runter zu fahren bis nach Dubrovnik. Landschaft und Stadt lohnen sich sehr.
Grüße
@Steffen: Danke! :)
Wir wollten eigentlich auch länger bleiben, aber Kroatien war deutlich teurer, als wir angenommen hatten und uns ging die Kohle aus. :) (Okay, wir ließen es uns aber auch gut gehen.)
Aber da uns Slowenien so gut gefallen hat und wir auch nicht in Bosnien waren, waren wir uns eigentlich einig der Ecke der Welt ohnehin nochmal einen Besuch abstatten zu müssen. :)